Eine Frau nahm eine flüchtige Strafgefangene mit ihrem Kind auf ihrem Landhaus auf. Einen Monat später kehrte sie zurück und fiel beim Betreten auf die Knie!
Es war eine spontane Entscheidung gewesen, als Maria die junge Frau mit dem kleinen Kind an der Landstraße gesehen hatte. Sie wirkte verzweifelt, abgerissen und ängstlich. Ohne lange nachzudenken, bot Maria ihr an, sie für einige Tage auf ihr Landhaus mitzunehmen, wo die Frau und ihr Kind in Ruhe bleiben könnten. Sie wusste nur wenig über sie – nur dass sie eine schwere Vergangenheit hatte und auf der Flucht war. Maria beschloss, nicht zu viele Fragen zu stellen.
Der Monat verging schnell. Maria hatte einige Zeit in der Stadt verbracht und beschloss, nach dem Landhaus zu sehen und nachzusehen, ob die Frau und das Kind noch da waren. Als sie jedoch die Tür öffnete, stockte ihr der Atem. Das einst vernachlässigte Landhaus war verwandelt – das Unkraut war gejätet, die Blumenbeete neu bepflanzt und der Garten war ordentlich und gepflegt. Im Inneren roch es nach frischen Kräutern, und das Chaos, das sie zuvor hinterlassen hatte, war verschwunden.
Dann, als sie weiter in das Haus trat, sah sie es: Ein kleines, improvisiertes Altärchen aus Blumen und Bildern, die offensichtlich von dem kleinen Kind gemalt worden waren. Die Frau hatte in ihrer Abwesenheit nicht nur das Haus gepflegt, sondern auch eine Art stillen Dank an Maria hinterlassen –
eine Anerkennung für die Hilfe, die ihr Leben verändert hatte. Maria war so überwältigt von der Geste, dass sie auf die Knie fiel und Tränen der Rührung und Dankbarkeit in ihre Augen schossen.
Das, was als eine einfache Geste der Hilfe begonnen hatte, hatte zu einem unerwarteten Band der Menschlichkeit geführt.